Die Arbeit der Paläontologen


	Die Paläontologie ist die Wissenschaft von den Fossilien (Versteinerungen). Sie beschäftigt sich mit den Überresten von Pflanzen und Tieren vergangener Epochen der Erdgeschichte. Die Dinosaurier lebten im Mittelalter der Erdzeit (nicht zu verwechseln mit dem Mittelalter der Menschenzeit!). Übrigens: Funde von Dinosaurierknochen oder Knochen anderer ausgestorbener großer Tierarten haben vor vielen hundert Jahren wahrscheinlich zu den Sagen von Drachen und Riesen geführt.

	Hier seht ihr Paläontologen bei Arbeit an der Ausgrabungsstelle. Oft sind es Studenten dieser Wissenschaft, die in ihren Ferien hier arbeiten. Obwohl die Arbeit (besonders bei Hitze) sehr anstrengend sein kann, sind diese Jobs sehr begehrt. Und manchmal kann man mit so einem Job berühmt werden: Nach der Studentin, die dieses Skelett als erste entdeckte, wurde es "Eva" genannt. Wie wir bei unserem Besuch der Fundstelle selber feststellen mussten, ist es nur mit einem gut geschulten Blick möglich, Knochenteile vom Gestein zu unterscheiden.

	Das ist ein Foto vom Beginn der Ausgrabungen. Zu sehen ist auch das Grabungswerkzeug: Hammer, Meißel, Tapezierbürsten und Schaufel für die weggeschlagenen Gesteinsteile. Der rote Rahmen: Diesen Ausschnitt findet ihr im nächsten Bild wieder.

	Man muss bei der Arbeit eine möglichst genaue Vorstellung von den zu erwartenden Funden entwickeln. Nur so kann man die Richtung bestimmen, in der man weiter graben muss: Um welches Tier handelt es sich? Welchen Knochen habe ich da gerade gefunden? Wo müsste der nächste liegen? Wie ist das Tier hierher gekommen? Ist es einfach so gestorben oder wurde es von anderen gefressen? Dann sind vielleicht gar nicht mehr alle Knochen da. Bei dieser Ausgrabung war es wichtig zu wissen, dass der Dinosaurier in einem ehemaligen Fluss lag. Die Strömung hat die Knochen ungleichmäßig weiter transportiert. Deshalb hat man verschiedene Teile des Skelettes an anderer Stelle als vermutet gefunden. Hätte man nichts über den Fluss gewusst, hätte man vielleicht gar nicht nach fehlenden Teilen gesucht.

	Und hier ist man schon ein Stück weiter. Eine kleine Aufgabe: Könnt ihr den Ausschnitt aus dem vorherigen Bild wiederfinden? Und habt ihr eine Ahnung, um welche Knochen es sich handeln könnte? Des Rätsels Lösung: Berührt mit der Maus das Bild, dann erscheint der rote Rahmen aus dem oberen Bild und die Beschriftung der Knochen.

	Die Lage der einzelnen Fundstücke wird übrigens sehr sorgfältig vermessen und in eine Karte eingetragen. Warum? Nur so kann man sich ein Bild davon machen, was genau mit dem Tier passiert ist. Manchmal findet man an den Knochen Spuren von Zähnen oder andere Verletzungen. Daran kann man erkennen, ob das Tier in einen Kampf verwickelt war oder zur Beute einer Fleischfresserart gehört hat. Die Arbeit der Paläontologen gleicht ein wenig der eines Kriminalisten. Man muss versuchen, aus wenigen Einzelheiten etwas zu rekonstruieren. Aber nur so konnten Filme wie zum Beispiel Jurrasic Park entstehen.

	Das ist das Labor im Dinosaurier-Museeum von Esperaza. Hier werden die in Gips eingepackten Knochen ganz vorsichtig gesäubert und wieder zusammengesetzt. Das ist manchmal eine mühevolle Kleinarbeit, wenn Knochen zerbrochen sind oder Teile fehlen, die dann ergänzt werden müssen. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber hinten rechts im Bild könnte ein Dinosaurierei zu sehen sein. Im Museum kann man einige davon bewundern. Was auf dem Foto nicht zu sehen ist: In einem separaten Teil des Labors stehen große Regale, angefüllt mit noch zu bearbeitenden Funden. Denn die Rekonstruktion der Stücke und die Konservierung benötigen oft viel Zeit.

	Übrigens: Nicht alle Fundstücke wandern auch in die Schaukästen des Museums. Viele sind für Besucher kaum von Interesse, weil es sich nur um einzelne Knochen oder Bruchstücke handelt. Und oft warten die Paläontologen jahrelang darauf, dass irgendwo auf der Welt ein zweiter Fund gemacht wird, der zu einem bestimmten Teil passt, das man bis dahin noch nicht richtig einordnen konnte.